
Die Top 10 der umsatzstärksten Schmerzmittel in Deutschland. Diese Seite beschäftigt sich nur mit den verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln.
Der nachfolgende Screenshot stammt aus dem frei zugänglichen PDF „Die Apotheke 2024: Zahlen, Daten, Fakten“, herausgegeben von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Hier der Link zur Quelle : https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/ZDF/Zahlen-Daten-Fakten-24/ABDA_ZDF_2024_Broschuere.pdf

Ein Tab, eine Wikipedia-Seite zur Erklärung des jeweiligen Wirkstoffs.
Beispiele für diverse Handelsnamen findest Du unter dem jeweiligen Wirkstoff Tab
Metaminzol
Novalgin,
Novaminsulfon,
Metamizol-ratiopharm
Tilidin
Valoron,
Tilidin AL,
Tilidin Hexal
Tramadol
Tramal,
Tramadolor,
Tramundin
Fentanyl
Durogesic,
Actiq,
Fentanyl HEXAL
Hydromorphon
Palladon,
Jurnista,
Hydal
Sumatriptan
Imigran,
Sumatriptan HEXAL,
Formigran
Oxycodon
Oxygesic,
Oxycodon HEXAL,
Targin (mit Naloxon)
Morphin
Sevredol,
MS Contin,
Mundidol
Tapentadol
Palexia,
Yantil,
Tapentadol HEXAL
Naloxon
Bitte nachfolgenden Hinweis beachten.
Hinweis zu Naloxon: Naloxon ist kein Wirkstoff zur Schmerzbekämpfung. Es wird einigen Betäubungsmittel-(BTM)-Medikamenten als Zusatzstoff beigefügt, um die Missbrauchsmöglichkeiten des jeweiligen Opioids zu verringern. Insbesondere Mundipharma betont in der Packungsbeilage ihres Oxycodon-Naloxon-Medikaments Targin die wissenschaftlich erwiesene und durch Studien belegte Wirksamkeit von Naloxon.
Ganz unwissenschaftlich sind jedoch leicht zu findende Methoden im Internet, die zeigen, wie ein Missbrauch dennoch möglich ist. Wir leben in einer neuen Zeit, in der ein YouTube-Video manchmal die Wissenschaft übertrumpft. Praxis versus Theorie.
Aus hoffentlich selbst einleuchtenden Gründen verlinke ich solche Inhalte hier jedoch nicht.
Noch etwas finde ich bemerkenswert: Laut der oben gezeigten Wikipedia-Seite wurde Naloxon bereits 1961 patentiert. 1971 erhielt es in den USA die Zulassung zur Behandlung von Opioid-Überdosierungen.
Doch trotz des Wissens um ein vermeintliches Mittel gegen Opioidmissbrauch brauchte es erst eine erschreckende Zahl an Todesfällen während der Opioidkrise, um sich an diesen Wirkstoff zu erinnern.

Oder war es so, dass Naloxon 1971 für die Pharmaindustrie eher nutzloses Wissen war, weil der Markt an Süchtigen damals noch sehr klein war?
Dann kam die Opioidkrise – nachweislich durch Pharmaunternehmen ausgelöst – und plötzlich versucht sich eben diese Industrie an einer Täter-Opfer-Umkehr, indem sie verkündet, man habe die Waffe gegen die Krise selbst in der Hand.
So auch Mundipharma Deutschland. Mit NYXOID (ganz nebenbei vielleicht ein Namensvorschlag für das nächste Kind von Elon Musk) bietet Mundipharma ein eigenständiges Medikament mit dem Wirkstoff Naloxon an. Natürlich wird mit der hohen Wirksamkeit von NYXOID geworben – gefolgt von dem Hinweis, Betroffene sollten sich ausreichend bevorraten.
Aktuell ist es in Deutschland so, dass die Vorfeldorganisation der Schmerzmittelindustrie, die DGS, seit Jahren jegliche Zahlen mit der Aussage kommentiert, es gebe keinen Zusammenhang zur Opioidkrise in den USA. Folglich habe Deutschland auch keine Opioidkrise.
Doch wäre dem so, dürfte es auch keinen Markt für ein Anti-Sucht-Mittel geben. Denn eines hat uns das Vorgehen von Purdue Pharma gelehrt: Erst kommt der Markt, dann das Medikament.
Das hier gezeigte PDF stammt von Mundipharma und ist frei verfügbar. Hier der Link zur Seite : https://de.mundipharma.com/sites/mundi-pharma-ger/files/mundipharma-ger/products/schmerzmanagement-und-supportive-care13.pdf

Und von der DGS so alle....Nö und nicht schlimm

Referenzlink zur oben gezeigten Statistik.
https://de.statista.com/infografik/2714/verschreibung-von-schmerzmitteln-in-deutschland/
Der nächste Screenshot stammt aus dem österreichischen Magazin Der Standard. Die gezeigte Grafik wurde im Vergleich zur Ursprungsquelle, dem medizinischen Fachblatt The Lancet, farblich bearbeitet.
Daher hier zwei Links zur jeweiligen Quelle: https://derstandard.shorthandstories.com/opium-fuer-den-schmerz/

Eine kritische Beleuchtung über die Geschichte von Oxycodon
Im nachfolgendem Artikel beschreibt Herr Stefan Sachtleben den Aufstieg des, wie er es nennt neuen Oxycodon.
Sein Fazit aus der Thematik hier schonmal vorab :
- Oxycodon hat in 20 Jahren eine steile Karriere gemacht, die nicht ohne Weiteres
nachvollziehbar ist: von einer Marktrücknahme 1990 zum aktuell meist verordneten oralen WHO-Stufe-3-Opioid. - Oxycodon unterscheidet sich in seiner analgetischen Wirkung nicht von anderen Opioidanalgetika, ist aber nebenwirkungsreicher und teurer als Morphin und liegt in weniger Darreichungsformen vor.
Die ungewöhnliche Karriere des Oxycodons erklärt sich daher nicht mit seinen
pharmakologischen oder medizinischen Eigenschaften. Marketingmaßnahmen scheinen den Aufstieg des Oxycodons verursacht zu haben. - Die Beinflussbarkeit von Informationsquellen und die Qualität von Informationsquellen sollten mehr ärztliche Aufmerksamkeit finden.
Meinung: Ich möchte auch darauf hinweisen, dass Herr Sachtleben die Kombination von Oxycodon und Naloxon nicht als Verbesserung betrachtet. Zudem beschreibt er Naloxon als nahezu nutzlos.







Der Link zum PDF der Zeitschrift für Allgemeinmedizin. Hier bereitgestellt durch springer.com https://link.springer.com/article/10.1007/s44266-023-00108-1
Die Veröffentlichung erfolgt unter der Creative Commons Lizenz. Ich versichere keine Inhaltlichen Veränderungen vorgenommen zu haben. Mein Dank gilt Herrn Sachtleben
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